Lichtstadt Jena besucht „Standort-Zwilling“ Erlangen
40 Unternehmer:innen beim Wirtschaftsaustausch in Partnerstadt am 2. Juni
Neue Kontakte nach Bayern konnten Jenaer Unternehmer:innen am gestrigen Donnerstag knüpfen. Rund 40 Teilnehmende aus Wirtschaft und Stadt besuchten die Partnerstadt Erlangen und nutzten die Möglichkeit, vertiefende Einblicke in die Wirtschaftsstruktur des Hightech-Standortes in Franken zu erhalten. Konkret standen Firmen- und Institutsbesuche zu den Themen „Physik des Lichts“, Wasserstofftechnologien sowie Start-Up-Kultur und Stadtentwicklung auf dem Programm. Organisiert wurde die Fahrt von der Stadtverwaltung und der Wirtschaftsförderung Jena (JenaWirtschaft).
„Seit 35 Jahren sind wir mit unserer Partnerstadt Erlangen eng und freundschaftlich verbunden“, sagte der Jenaer Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche. „Ich freue mich über das rege Interesse der Jenaer Unternehmerschaft, im Jubiläumsjahr die Innovationskraft der Erlanger Wirtschaft aus erster Hand kennenzulernen und unsere bestehenden Kontakte weiter zu vertiefen.“
Begrüßt wurde die Jenaer Delegation vom Erlanger Oberbürgermeister Dr. Florian Janik. Die Gäste aus der Lichtstadt erwartete ein umfangreiches Tagesprogramm, das passenderweise am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts begann. Vor Ort stellten die Wissenschaftler:innen aktuelle Projekte aus Quantenoptik und Nanophotonik vor. Besonders vielversprechend sind dabei neue Methoden zur Diagnose von Covid-19. Nicht die einzige Gemeinsamkeit, die Jena und Erlangen in punkto Wirtschaft und Wissenschaft verbindet.
„Erlangen ist genau wie Jena ein erfolgreicher Wirtschafts- und Hightech-Standort“, so Wilfried Röpke, Chef der Jenaer Wirtschaftsförderung. „Beide Städte ähneln sich fast wie Zwillinge: sie sind ungefähr gleich groß, sind Sitz international renommierter Hochschulen und Unternehmen, beheimaten starke Branchen und vor Ort studieren jeweils rund 25.000 junge Menschen.“ Diese Kombination mache beide Standorte zukunftsfähig und wirtschaftsstark. „Hier herrscht ein ähnlicher Innovationsgeist wie in Jena“, resümierte Röpke nach der Reise.
Zukunftsfähig sind besonders die Unternehmen, die sich den Chancen und Herausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte widmen. Hier können wichtige Synergien zwischen Erlangen und Jena entstehen und weiterentwickelt werden. Vor Ort wurde unter anderem die Hydrogenius LOHC Technologies GmbH besucht, die Technologien entwickelt, um Wasserstoff zu speichern und zu transportieren. Der Firmenbesuch in Erlangen war laut Peggy Bärenklau, Geschäftsführerin des Jenaer Unternehmens Heracle, für sie der Grund, bei der Wirtschaftsreise in die Partnerstadt dabei zu sein: „Wir selbst entwickeln unter anderem Spezialfasern für die Sensorik an Wasserstofftanks, daher ist der Delegationsbesuch eine schöne Möglichkeit, einen näheren Einblick beim Anwender zu bekommen.“
Und natürlich besuchte die Jenaer Delegation auch den Campus der Siemens AG, dem größten Arbeitgeber der Stadt. Das Großbauprojekt im Süden von Erlangen weckte bei den Teilnehmenden direkte Assoziationen zum Jenaer ZEISS Campus. Das Forschungsgelände der SIEMENS AG wird bis 2030 auf rund 540.000 Quadratmetern zu einem lebendigen Stadtteil mit attraktivem Campus, modernen Büros und großzügigen Frei- und Grünflächen entwickelt. Erlangen ist vor allem durch die rund 23.000 Arbeitnehmenden in der SIEMENS-Sparte Gesundheitswirtschaft als ‚Bundeshauptstadt der Medizintechnik‘ bekannt.
Laut Wirtschaftsförderer Röpke profitieren beide Städte von einem regelmäßigen Austausch, um neue Beziehungen aufzubauen und die bestehenden zu pflegen. Die Gelegenheit zum informellen Austausch nutzten die Teilnehmenden am Abend bei der traditionellen Erlanger Bergkirchweih, einem der ältesten Volksfeste der Welt.
Hintergrund:
Folgende Programmpunkte beinhaltete die Wirtschaftsreise nach Erlangen am 2. Juni 2022:
- Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts mit Gruppenführungen durch die einzelnen Fachbereiche
- Hydrogenious LOHC Technologies GmbH mit Führung in Gruppen
- Führung Siemens Campus Erlangen mit anschließendem Gespräch auf dem Siemens Campus Erlangen
- Besuch der Altstadt; Führung mit Wirtschaftsreferent Konrad Beugel
Wirtschaftsaustausch Erlangen-Jena/ Get-Together und Ausklang beim Anstich Bergkirchweih mit OB Dr. Florian Janik, OB Dr. Thomas Nitzsche und Mayor Patricia Lock Dawson, Riverside