Den Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs hat vor 11 Jahren die oncgnostics GmbH aufgenommen. Sie entwickelt molekularbiologische Tests, um diese und andere Krebsarten frühzeitig zu erkennen und eine gute Therapie und Nachsorge für Patientinnen zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem Jenaer Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche besuchten wir die Firma letzte Woche im Rahmen der JenaWirtschaft-Sommertour.

„Unser Test basiert auf patentierten epigenetischen Markern und erkennt hoch zuverlässig Gebärmutterhalskrebs sowie dessen Vorstufen“, sagte uns vor Ort Mitgründerin und CSO Dr. Martina Schmitz. Gemeinsam mit CEO Dr. Alfred Hansel hatte sie das Unternehmen in 2012 aus der Gynäkologischen Molekularbiologie der Uni-Frauenklinik heraus gegründet. Mit der Entwicklung eines Tests auf Tumore im Kopf-Hals-Bereich will oncgnostics ihr Produktportfolio ausbauen.

Gestartet war die junge Firma im BioInstrumente-Zentrum am Beutenberg. Seit 2021 sitzt das mittlerweile 20 Personen starke Team in der Löbstedter Straße 41. Vor Ort konzentriert sich das Unternehmen auf Forschung und Entwicklung; vertrieben werden die Tests vor allem von starken Partner:innen in den einzelnen Zielmärkten, wie zum Beispiel in der EU und China.

„Unser Hauptprodukt, der GynTect-Test, ist in der gesamten EU zugelassen – aber wir haben damit 27 verschiedene Gesundheitssysteme, an deren Gegebenheiten wir uns anpassen müssen“, beschreibt Dr. Schmitz eine der großen Herausforderungen der Gesundheitswirtschaft im Allgemeinen. Auch in China wird der Test seit letztem Jahr vertrieben.

Mit dem Standort Jena ist die oncgnostics GmbH sehr zufrieden; an verschiedenen Themen müsse die Kommune aber „dranbleiben“: Gute ÖPNV-Anbindungen und mehr Radwege helfen Pendelnden und Einwohnenden gleichermaßen, und auch hinreichend bezahlbarer Wohnraum für Familien bleibt ein thematischer Dauerbrenner.

Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche nutzte die Gelegenheit, um die Mehrfachstrategie der Verwaltung in diesem Kontext vorzustellen: „Wir schaffen einerseits Wohnungen in verschiedenen Segmenten innerhalb Jenas – zum Beispiel in Jena-Nord ‚Am Oelste‘ und in Jena-Ost in den Erlenhöfen.“ Zum anderen können laut OB durch eine vertiefte regionale Kooperation mit den umliegenden Gemeinden auch dort perspektivisch zwischen 800 und 1.000 Wohnungen im Einklang mit den Jenaer Bedarfen entstehen.

Auf das nächste Treffen mit dem oncgnostics-Team freut sich Wilfried Röpke. „Spätestens zur großen Leitmesse MEDICA im November gibt es den nächsten Austausch. Oncgnostics gehört zu den starken Jenaer Botschaftern, die den Ruf der Lichtstadt als kompetentes Zentrum für Biotechnologie, Analytik und Diagnose in die Fachwelt und darüber hinaustragen.“

Für diese Stimme bedanken wir uns herzlich, ebenso wie für den informativen und spannenden Einblick in das Thema Frauengesundheit „made in Jena“.