EVER Pharma Jena eröffnet neue Labor- und Produktionsanlagen

Ampullenpräparate, Injektionsfläschchen und Fertigspritzen produziert und konfektioniert die EVER Pharma Jena GmbH auf dem Gewerbegebiet JenA4 in Lobeda-West. Das Unternehmen feierte heute die offizielle Eröffnung der neuen Produktionsanlagen. Bis Ende 2025 will die Produktionsstätte für Arzneimittel vollständig vom bisherigen Standort in der Otto-Schott-Straße in die Brüsseler Straße umgezogen sein. Seit 2011 ist das Unternehmen in Jena aktiv und hat seitdem mehr als 250 Millionen Euro vor Ort investiert und über 300 neue hochmoderne Arbeitsplätze geschaffen.

Stolz ist Werkleiterin Dr. Manuela Pfeifer auf den innovativen Erweiterungsprozess, den EVER Pharma seit 2012 umgesetzt hat: „In mehreren Bauphasen haben wir unsere Produktion vom ursprünglichen Firmensitz in Jena-Süd nach Lobeda verlegt. Mit unseren neuen Anlagen speziell für die Sterilproduktion haben wir dabei einen Technologiesprung hingelegt.“ Die Regulatorien für Arzneimittel sind sehr hoch – die Firma muss durch den Umzug für jedes einzelne Produkt einen neuen Genehmigungsprozess durchlaufen, der im Einzelfall mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann. Kernprodukte sind dabei „alles, was spritzbar ist“, so Pfeifer. Das Unternehmen stellt im Dreischicht-Betrieb neurologische Medikamente her, beispielsweise zur Schlaganfallbehandlung, und intensivmedizinische Arzneimittel für Kliniken, beispielsweise Narkosemittel. EVER Pharma konzentriert sich dabei auf Spezialpräparate, die in der Herstellung technologisch anspruchsvoll sind. „Mit den neuesten technischen Standards erfüllen wir alle weltweiten Qualitätsanforderungen und können zusätzliche neue Märkte erschließen“, so Werkleiterin Pfeifer. Außerdem bieten die modernen Arbeitsplätze den Mitarbeitenden alle Möglichkeiten, um betriebliche Prozesse und Abläufe optimal umsetzen zu können.

Mit dem Standort in Lobeda will sich das Unternehmen, dessen Firmenzentrale EVER Pharma im österreichischen Unterach sitzt, unabhängiger von den Lieferketten im asiatischen Raum machen. „Wir brauchen eine verlässliche medizinische Produktion in Deutschland bzw. Europa und langfristige Planungssicherheit“, berichtete vor Ort auch Dr. Hillebrand, Haupteigner der EVER Pharma Gruppe. „Nur so können wir unserer Vision, weltweit Patienten und Patientinnen mit der bestmöglichsten medizinischen Versorgung zu unterstützen, treu bleiben.“

Wie wichtig EVER Pharma dabei für Jena ist, betonte auch der Jenaer Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche vor Ort: „Ich bedanke mich für das Vertrauen und die umfassenden Investitionen in den Standort und besonders auch für die schnellen Entscheidungswege zwischen Jena und Österreich."

Auch bei den größten aktuellen Herausforderungen – Energie und Fachkräfte – sicherte der Oberbürgermeister einen „Schulterschluss“ mit der lokalen Wirtschaft zu. Besonders im operativen Bereich sucht EVER Pharma dringend Arbeitskräfte. Insgesamt beschäftigt die Firma derzeit 412 Menschen – davon 13 Auszubildende.

„Um neue Fachkräfte zu gewinnen und diejenigen, die bereits hier sind, in Jena zu halten, brauchen wir als Unternehmen die Unterstützung der Politik und der Kommune“, fasste Dr. Pfeifer zusammen. Dazu gehöre neben ausreichend bezahlbarem Wohnraum auch ein umfassendes ÖPNV-Angebot und die Konzentration auf die Themen Ausbildung und Berufsorientierung. Wie umfassend die Wirtschaftsförderung Jena diese Themen bearbeitet, betonte JenaWirtschaft-Geschäftsführer Wilfried Röpke vor Ort: „Von Berufspraktika bis Quereinstieg, von Handwerk bis Hightech, von innerbetrieblichen Potentiale bis Fachkräfteeinwanderungsgesetz: Wir unterstützen die Jenaer Unternehmen bei allen Fragen und Anliegen.“ JenaWirtschaft hatte die EVER Pharma seit der ersten Erweiterungsanfrage in 2011 umfassend begleitet.