Neue, licht-basierte Technologien, welche Krankheiten schneller als bisher diagnostizieren, kleinste Details in lebenden Organismen abbilden oder Verunreinigungen in Biogas aufspüren, präsentiert der Gemeinschaftsstand „Photonik in den Lebenswissenschaften“ auf der Leitmesse LASER World of PHOTONICS vom 26. bis 29. Juni 2017 in München.
Die Messe erwartet mehr als 30000 Besucher aus aller Welt. Etwa 1300 Aussteller geben einen Überblick über die neuesten Entwicklungen in der Photonikbranche – von optischen Komponenten bis hin zu Systemen, die beispielsweise Anwendung in der Medizintechnik finden. Auf dem Gemeinschaftsstand „Photonik in den Lebenswissenschaften“ präsentieren Forschungsverbünde ihre Ergebnisse aus Projekten, welche durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. In den Verbundprojekten, arbeiten akademische und industrielle Partner eng und interdisziplinär zusammen, um anwendungsorientierte biophotonische Lösungen zu erforschen und zu entwickeln.
Vor-Ort-Analytik von Gewebe
Neue optische Technologien gestatten schnelle und berührungslose Analyseverfahren. Integriert in kompakte Geräte eignen sie sich besonders zur Untersuchung empfindlicher biologischer Proben vor Ort. Das BMBF-Verbundprojekt DermaSpec stellt ein Photometer für die mobile Hautdiagnostik vor. In dem tragbaren Gerät erfasst ein Laserstrahl über Interferenzphänomene die Struktur und Rauigkeit der menschlichen Haut, beispielsweise auf dem Handrücken. Kombiniert mit einer speziellen Software zur Datenauswertung ermöglicht das Photometer die einfache vor-Ort-Diagnose von Hautkrebs oder die Beurteilung der Wirksamkeit von Kosmetika.
Projektpartner: Beiersdorf AG, Hamburg; Leibniz-Institut für Photonische Technologien e. V, Jena; Speck Sensorsysteme GmbH, Jena; SRH Wald-Klinikum Gera GmbH, Gera; Courage + Khazaka Electronic GmbH, Köln
Diagnose und Behandlung von Sepsis
Die Verfügbarkeit schneller und kostengünstiger Diagnostik ist für die Überwachung potentiell tödlicher Krankheiten wie Sepsis essentiell. Einen licht-basierten Ansatz zur vor-Ort-Diagnose von Sepsis präsentiert der Forschungsverbund InterSept. Ein mobiles Messgerät bestimmt parallel mehrere Biomarker, anhand derer die Krankheit diagnostiziert werden kann. Zusätzlich kombiniert ein interner Algorithmus die Ergebnisse, um die Überlebensrate des Patienten zu prognostizieren.
Ein weiteres Forschungsziel ist es, die Krankheitserreger zu identifizieren und so rechtzeitig die Therapie mit einem geeigneten Antibiotikum beginnen zu können. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Behandlung und damit die Überlebenschancen der Patienten deutlich.
Projektpartner: R-Biopharm AG, Darmstadt; rap.ID Particle Systems GmbH, Berlin; QIAGEN Lake Constance GmbH, Stockach; TOPTICA Photonics AG, Gräfelfing; CDA GmbH, Suhl; Friedrich-Schiller-Universität Jena; Universitätsklinikum Jena
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