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QSIL Metals, Mewa und Truck-Center-Jena gewinnen Integrationspreise
JenaWirtschaft vergibt i-work Unternehmenspreis für vorbildliche Integration und Vielfalt im Team
Die drei Gewinner des diesjährigen i-work-Business Award für Jena und die Region stehen fest. Den Preis in der Kategorie „Großunternehmen“ erhielt die „Mewa Textil-Service SE & Co. Deutschland OHG“ aus Jena, in der Kategorie „kleine und mittelständische Unternehmen“ wurde die „QSIL Metals Hermsdorf GmbH“ ausgezeichnet und der Preis für Firmen in „Handwerk und Dienstleistungen“ ging an die „Truck-Center-Jena GmbH“. Der i-work-Business Award – interkultureller Unternehmenspreis für Jena und die Region – zeichnet Unternehmen aus, die vorbildhaft internationale Mitarbeitende gewinnen und im Team integrieren. Die Auszeichnung wurde zum siebten Mal von der Wirtschaftsförderung Jena (JenaWirtschaft) gemeinsam mit Partnern vergeben. Zum ersten Mal waren auch die Städte Hermsdorf und Kahla dabei. Insgesamt hatten sich 11 Unternehmen beworben.
Besonders freute sich über die Auszeichnung Robert Jahn, Geschäftsführer des Truck-Center-Jena. Der KfZ-Betrieb mit seinen 19 Mitarbeitenden repariert, verkauft und vermietet Nutzfahrzeuge. „Wir haben seit August 2022 zwei vietnamesische Auszubildende für unser Unternehmen gewinnen können“, so Jahn. Ganz nach dem Motto „einfach mal machen, und nicht von Bürokratie abschrecken lassen“, sagte der Truck-Center-Chef. „Um das Ankommen vor Ort gut zu begleiten, stellen wir ihnen einen persönlichen Sprachlehrer zur Seite.“ Denn: Nur wenn persönliche und fachliche Kommunikation möglich ist, klappt die Integration für alle Beteiligten. „Der Mehrwert für uns liegt auf der Hand: Wir gewinnen motivierte Auszubildende und wollen zukünftig noch fester mit einer vietnamesischen Schule zusammenarbeiten, so Robert Jahn. Laut den i-work Jurorinnen und Juroren sei das Truck-Center-Jena in Jena-Maua ein vorbildliches Beispiel dafür, dass auch kleine Einheiten internationale Fachkräfte und Azubis integrieren können.
Ebenso erfolgreich läuft die Zusammenarbeit in internationalen Teams bei der QSILS Metals aus Hermsdorf. Die Firma ist Spezialist für hochschmelzende Metalle und fertigt mit 160 Mitarbeitenden Komponenten für Medizin sowie Luft- und Raumfahrt. Das Unternehmen wirbt gezielt mit Social Media Kampagnen im osteuropäischen Raum. Mit den daraus folgenden Veränderungen für die Mitarbeiterschaft geht das Unternehmen laut der i-work-Jury bewusst und transparent um: „Wir beziehen unsere Belegschaft von Beginn an mit ein, und führen regelmäßig viele intensive Gespräche“, sagte QSILS-Geschäftsführer Dr. André Dronhofer. „Dadurch ist die gegenseitige Akzeptanz sehr gewachsen.“ Von Beginn an werden Fachleute mit Migrationshintergrund begleitet. Der soziale Austausch im Kollegium werde gefördert, ebenso bietet das Unternehmen Deutschkurse an. „Auch digitale Angebote helfen uns“, so Dronhofer. „Wir bilden grundlegende Schulungen in Arbeitssicherheit per App in mehreren Sprachen ab.“ Ein Gesamtpaket, dass auch die Schirmherrin des i-work-Unternehmenspreises, die Thüringer Arbeitsministerin Heike Werner, überzeugte: „Die QSILS Metals Hermsdorf GmbH ist Botschafter und Motor von Veränderung. Integration wird im Team gemeinsam gestaltet. Diese positiven Beispiele machen auch in den internationalen Communities die Runde und führen dazu, dass sich weitere Fachkräfte mit Migrationshintergrund bewerben und dass Unternehmen wird wettbewerbsfähiger.“ Dies sei im internationalen Marktgeschehen ein unschlagbarer Vorteil und Vorbild für viele Thüringer Firmen, so Werner.
Ebenso vorbildhaft agiert laut Jury die Gewinnerin der Kategorie „Großunternehmen“, die Firma MEWA Textilservice. Hier sei „das Arbeiten in einem multi-kulturellen Umfeld bereits selbstverständlich geworden.“ Wie Mewa-Werkleiter Andreas Gerlach sagte, bewältige man integrative Herausforderungen gemeinsam, damit alle von den Vorteilen profitieren können: „Wir können im produktiven Gewerbe nur bestehen, wenn wir Vielfalt im Team aktiv fördern und eine inklusive Arbeitsumgebung gestalten, in der sich alle unsere Mitarbeitenden willkommen fühlen“, so Gerlach. Die Arbeitssprache sei Deutsch; je nach Aufgabengebiet sei es aber laut dem Mewa-Team in Ordnung, wenn neue Teammitglieder erst einmal mit einem geringeren Kenntnisstand starten und von da aus ihre Sprachfertigkeiten ausbauen. Auch wenn im privaten Bereich Unterstützung benötigt wird, setzen sich Führungskräfte und Kollegium dafür ein.
Insgesamt zeigt der i-work-Award laut Wilfried Röpke, dem Chef der Wirtschaftsförderung, wie aktiv die Unternehmen interkulturelle Vielfalt gestalten. Dieser Community eine Plattform zum Austausch zu geben, sei eines der Ziele des Preises: „Die Firmen aus Jena und dem Umland können hier aus erster Hand erfahren, was für ein erfolgreiches Miteinander wichtig ist und welche Maßnahmen und Strategien gut funktionieren“. Diese Erfahrungen wolle man sichtbar machen und zeigen, wie vielfältig und international die Region Jena und die Unternehmen bereits sind. Denn schließlich, so Röpke, profitiere von einer größeren Vielfalt nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern die Gesellschaft als Ganzes.
Alle Infos: jenawirtschaft.de/i-work sowie work-in-jena.de/i-work-2023
Folgende Unternehmen hatten sich in 2023 um den i-work-Business Award beworben:
- 2b special GmbH
- Accenture Dienstleistungen GmbH
- Asclepion Laser Technologies GmbH
- GÖPEL electronic GmbH
- JENTECH Datensysteme GmbH
- Laser Imaging Systems GmbH
- Mewa Textil-Service SE & Co. Management OHG
- Micro-Hybrid Electronic GmbH
- QSIL Metals Hermsdorf GmbH
- SCHOTT AG
- Truck-Center-Jena GmbH
Hintergrund:
Der i-work Business Award wird seit 2017 von der Wirtschaftsförderung Jena in Kooperation mit verschiedenen Partnern, unter anderem der Friedrich-Schiller-Universität Jena, verliehen. Er würdigt Unternehmen, die sich beispielgebend für die Integration ihrer internationalen Mitarbeitenden im Betrieb sowie in der Gesellschaft einsetzen. Firmen aller Größen und Branchen sind ausdrücklich eingeladen, sich zu bewerben. Preise werden in den Kategorien „Kleine und Mittelständische Unternehmen“, „Großunternehmen“ sowie „Handwerk“ vergeben. Schirmherrin des Wettbewerbes ist Heike Werner, Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.
Jury des i-work-Business Awards:
Dr. Eike Dazert - Geschäftsführerin medways e.V.
Stephanie Hänsch - Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Jena Digital e.V.
Dr. Claudia Hillinger - Leitung Internationales Büro, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Cornelia Meyerrose - Welcome Center Jena
Anke Siegmeier - Geschäftsführerin OptoNet e.V.
Dr. Vladimir Sivakov - Leibniz-Institut für Photonische Technologien e.V. (Leibniz-IPHT)
Anna Uslowa - Kindersprachbrücke Jena e.V.
Manuela Vogt - Geschäftsführerin Kreishandwerkerschaft Jena/Saale-Holzland-Kreis
Gerd Wolski - Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Vgl. auch hier: jenawirtschaft.de/i-work
Dort finden Sie auch O-Töne aller Jury-Mitglieder:innen
Stimmen zum i-work Unternehmenspreis 2023:
Heike Werner, Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und Schirmherrin des I-work-Wettbewerbs:
„Die Bedeutung von gelungener und aktiv gestalteter Integration von Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten wird für die Thüringer Unternehmen weiter zunehmen. Der i-work-Unternehmenspreis erkennt an, welche großen Anstrengungen unsere Thüringer Firmen bereits unternehmen, damit Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern optimal zusammenarbeiten. Die Preisträger diesen Jahres zeigen den großen Mehrwert einer Unternehmenskultur, die alle Menschen willkommen heißt. Im Wettbewerb um Fachkräfte müssen wir beispielgebende Konzepte und Maßnahmen sichtbar machen. Denn wenn wir auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein wollen, müssen wir offen für Menschen egal welcher Herkunft sein und den Arbeitsalltag gemeinschaftlich gestalten. Die heute ausgezeichneten Firmen stehen beispielhaft dafür, wie das hervorragend gelingen kann.“
Dr. Thomas Nitzsche (FDP), Oberbürgermeister Jena:
„Viele Jenaer Unternehmen engagieren sich beispielhaft für eine tolerante, zukunftsfähige Arbeitswelt, in der Menschen aus aller Welt gemeinsam innovativ zusammenarbeiten. Dieses Engagement ist eine Voraussetzung dafür, dass sich die Firmen am Standort weiter gut entwickeln können. Denn wir wissen aus der Fachkräftestudie 2030, dass unsere ‚inneren‘ Potentiale – die aus Jena heraus – niemals reichen werden, um den Personalbedarf der Unternehmen zu decken. Das ist simple Mathematik. Es werden tausende Fachleute in Jena fehlen, wenn wir nicht versuchen, gegenzusteuern. Wir brauchen Zuwanderung, damit es Jena und dem Umland weiter gut geht. Auch wir in der Verwaltung versuchen, die Rahmenbedingungen für ein gleichberechtigtes und diverses Miteinander gut zu gestalten. Willkommenskultur ist ein wichtiger Punkt in unserem Selbstverständnis – in der Wirtschaft genauso wie in der Verwaltung und generell in unserer Stadtgesellschaft. Unser Ziel ist, noch mehr Menschen mit vielfältigen kulturellen Hintergründen in der Verwaltung zu beschäftigen, um von den Vorteilen diverser Teams zu profitieren.“
Jan Schönfeld (Freie Wähler Kahla), Bürgermeister Kahla:
„Wir waren zum ersten Mal als Partner des i-work-Unternehmenspreises dabei, denn wir wollen zeigen, dass auch die Betriebe im Umland tolle Ideen und Maßnahmen umsetzen, um ihre Teams vielfältiger zu gestalten. Ebenso wie in Jena werden in den nächsten Jahren in Kahla viele Fachkräfte in Rente gehen, und der Nachwuchs ‚aus den eigenen Reihen‘ ist wegen des demografischen Wandels sehr begrenzt. Internationalisierung ist noch eine Herausforderung im ländlichen Raum, aber wir wollen zeigen, wie eine gute Zusammenarbeit funktionieren kann und wie auch eventuelle Berührungsängste, die es noch gibt, abgebaut werden können. Denn der ländliche Raum ist ganz pragmatisch: wenn wir wollen, dass es etwas gemeinsam funktioniert, dann schaffen wir das auch.“
Benny Hofmann (parteilos), Bürgermeister Hermsdorf:
Hermsdorf ist ein ‚Hidden Champion‘ in der Technologieregion Jena/ Hermsdorfer Kreuz. Unsere Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen brauchen das Wissen und die Arbeitskraft internationaler Fachkräfte, denn nur mit dem Nachwuchs aus Thüringen können wir den Bedarf nicht decken. Unser Engagement und die Partnerschaft beim i-work-Unternehmenspreis verstehen wir als Startpunkt, damit die zahlreichen lokalen Firmen und Einrichtungen – davon viele unter dem Dach des Tridelta Campus Hermsdorf – ihre guten Integrationsbeispiele vorstellen und von anderen lernen können. Und umso mehr freue ich mich natürlich, dass gleich im ersten Jahr unserer Beteiligung ein Unternehmen aus Hermsdorf einen der drei Preise mit nach Hause nehmen darf. Herzlichen Glückwunsch speziell von mir an die QSIL Metals Hermsdorf GmbH.“
Dr. Claudia Hillinger, Leiterin des Internationalen Büro der Universität Jena und Jury-Mitglied:
„Die ausgezeichneten Unternehmen haben erkannt, dass sich große Chancen aus interkulturell vielfältige Teams ergeben: sie stärken sowohl die eigene Innovationskraft als auch die globale Wettbewerbsfähigkeit. Dafür setzen Truck-Center-Jena, QSILS Metals Hermsdorf und MEWA Textil-Service ein breites Portfolio an integrativen Maßnahmen für und mit ihren Beschäftigten um. Aber auch die anderen Bewerber aus der Community gestalten Integration im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten. Wir freuen uns, dass viele Unternehmen auch mit der Universität zusammen arbeiten, um gerade unseren internationalen Studierenden den Einstieg in den Thüringer Arbeitsmarkt zu ermöglichen.“
Wilfried Röpke, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Jena:
„Diverse Teams profitieren von ihrer Vielfalt. Wir wollen mit dem i-work-Preis diejenigen Unternehmen ehren, die sich besonders bei der Integration neuer Fachkräfte verdient machen. Vor allem aber wollen wir mit dem i-work-Preis ein Umfeld und eine Community gestalten, in dem Unternehmen voneinander lernen können: Welche Voraussetzungen braucht es, welche Maßnahmen und Strategien funktionieren, und wie begegnet man auch den Stolpersteinen auf dem Weg zu interkultureller Vielfalt im Team. Denn eins steht fest: Ohne internationale Fachkräfte wird der Wirtschaftsstandort Jena nicht mehr an den Erfolg der letzten Jahrzehnte anknüpfen können. Daher müssen wir alle gemeinsam – besonders im Hinblick auf die Wahlen im nächsten Jahr – ein weltoffenes, internationales Jena gemeinsam gestalten.“
Interviews und Portraits internationaler Teammitglieder der Siegerunternehmen und der Bewerberunternehmen finden Sie hier:
Der i-work-Business Awards wird unterstützt von folgenden Partnern:
- Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Stadt Jena
- Stadt Hermsdorf
- Stadt Kahla
- Jena-Digital e.V.
- Kreishandwerkerschaft Jena
- medways e.V.
- OptoNet e.V.
Weitere Impressionen der Veranstaltung finden Sie unter: jenawirtschaft.de/i-work