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Plätze für Pflichtpraktika in Jenaer Unternehmen gesucht
JenaWirtschaft und Stoyschule: „Praktika in Zeiten von Corona besonders herausfordernd“
Der Countdown zum Ferienbeginn läuft – und für zahlreiche Jenaer Schülerinnen und Schüler auch der Countdown, noch einen Praktikumsplatz zu finden, um verschiedene weiterführende Schulformen an beruflichen Schulen besuchen zu können. Für diese ist so ein Praktikum zwingende Voraussetzung, um die schulische Ausbildung beginnen zu können beziehungsweise erfolgreich zu absolvieren. In Corona-Zeiten kann dies eine große Hürde darstellen, da viele Unternehmen derzeit wegen der Hygienevorschriften keine Personen im Praktikum betreuen können oder wollen. Daher appellieren die Wirtschaftsförderung Jena (JenaWirtschaft) gemeinsam mit der Karl-Volkmar-Stoy-Schule an die Jenaer Firmen, flexible Lösungen für Schülerinnen und Schüler – und damit ihren zukünftigen Nachwuchs – zu finden.
„Nicht nur für Jugendliche in den beruflichen Schulen, sondern in allen Schulformen zahlt sich ein Praktikum immer aus – egal ob man einen Handwerksbetrieb oder ein Hightech-Unternehmen kennenlernt“, so JenaWirtschaft-Chef Wilfried Röpke. „Durch den direkten Kontakt bekommt man den besten Einblick in die verschiedenen Aufgaben, das Arbeitsumfeld und natürlich zu möglichen späteren Kolleginnen und Kollegen“. Auch Unternehmen profitieren davon, Praktika anzubieten: Sie können mögliche zukünftige Azubis oder Werksstudierende kennenlernen, schauen ob jemand ins Team passt und auch einfache Aufgaben „auslagern“. Grundsätzlich werden die jungen Leute dabei von den Schulen betreut; auch die Versicherung ist abgedeckt.
Trotz Corona bleibt die Fachkräftesituation für Jenaer Unternehmen angespannt – das bestätigt die Unternehmensbefragung der Wirtschaftsförderung. Praktika für junge Menschen sind ein optimaler Weg, diesem Mangel an Fachkräften zu begegnen, aber in Zeiten von Corona durchaus schwieriger geworden. Daniela Drilltzsch, Projektleiterin für das Projekt JUPITER – Jenaer Unternehmensplattform für Praktika und Berufseinstieg – appelliert deswegen an die Firmen, trotz Corona-Auflagen ihre Türen für Schülerinnen und Schüler zu öffnen: „Alle Jenaer Unternehmen können ihre latenten Arbeitsplatzangebote kostenfrei unter www.jupiter-jena.de eintragen. Dazu zählen neben Praktika auch Ferienjobs, bei denen Schülerinnen und Schüler auch einen ersten Eindruck von der Arbeitswelt erhalten.“ Die Vorteile, die die Unternehmen mittel- und langfristig davon haben, überwiegen laut Drilltzsch die kurzfristigen Herausforderungen, beispielsweise durch die Anpassung der Hygienebestimmungen.
Speziell für die Stoyschule weist Schulleiter Richard Brömel darauf hin, dass die Praktika in den Schulformen Fachoberschule, Berufsfachschule und Höhere Berufsfachschule in Thüringer Schulordnungen geregelt sind und die Verträge nach den Mustern des zuständigen Ministeriums ausgestellt werden. Da das Praktikum Bestandteil der schulischen Ausbildung ist, entstehen dem Unternehmen keine Lohnkosten. „Derzeit suchen noch etwa zehn künftige Fachoberschüler und -schülerinnen für ein ganzjähriges Praktikum an wöchentlich drei Tagen einen Praktikumsplatz im Bereich Wirtschaft und Verwaltung, um die Ausbildung am 31. August beginnen zu können“, so die Praktikumsverantwortliche der Stoyschule Uta Seibold-Pfeiffer. „Die Unternehmen sollten eine ganzjährige qualifizierte Betreuung und Anleitung der Praktikanten realisieren können, wobei diese im Verlauf des Praktikums zunehmend selbstständiger arbeiten sollen.“