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dotSource und SGHG Ingenieure: interkulturell ausgezeichnet

Wirtschaftsförderung und Uni Jena vergeben zum dritten Mal den i-work Unternehmenspreis

 

Weltoffen, international und eine wirkliche Integration gestaltend: für diese unternehmerische Leistung erhielten gestern die Digitalagentur dotSource in der Kategorie „Großunternehmen“ und die SGHG Planungs- und Prüfgesellschaft Bautechnik mbH in der Kategorie „KMU – kleine und mittelständische Unternehmen“ den i-work Business Award. Die Auszeichnung für beispielhafte interkulturelle Öffnung in Unternehmen aus Jena und der Region übergab die Thüringer Arbeitsministern Heike Werner (DIE LINKE) als Schirmherrin des Wettbewerbs in der Villa Rosenthal. Der Wettbewerb wurde zum dritten Mal von der Wirtschaftsförderung Jena (JenaWirtschaft) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) veranstaltet.

„Der Preis steht unter dem Motto ‚Wirtschaftlicher Erfolg durch kulturelle Vielfalt‘“, betonte Ministerin Werner in ihrer Laudatio. „Beide Unternehmen haben vor diesem Hintergrund beispielgebende Konzepte und Maßnahmen auf den Weg gebracht, wie der Arbeitsalltag von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gemeinschaftlich und nachhaltig gestaltet werden kann.“ Beide Firmen – und alle insgesamt 11 Wettbewerbsteilnehmer – hätten in ihren Bewerbungen überzeugend dargestellt, welcher große Mehrwert durch kulturelle Vielfalt gewonnen wird, so die Ministerin. Besonders überzeugt hat die Jury – bestehend aus internationalen Mitarbeitenden sowie Vertretungen aus Wirtschaft, von Land, FSU Jena und JenaWirtschaft – dabei der Ansatz von beiden Unternehmen, das gesamte Team in den Prozess des Ankommens miteinzubinden und ganz klar die Zufriedenheit aller Teammitglieder in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Digitalagentur dotSource freut sich über den Preis in der Kategorie „Großunternehmen“. „Als Jenaer Unternehmen lieben wir die Vielfalt, Toleranz und Weltoffenheit in der Lichtstadt Jena. Wir möchten dazu beitragen, dass das auch so bleibt. Wir fokussieren uns auf die Zufriedenheit aller – national wie international, um durch sie und deren Empfehlungen an weitere, gut ausgebildete Mitarbeiter zu gelangen. Wir punkten mit Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, mit einer besonderen Arbeitsatmosphäre und einem aufgeschlossenen und neugierigen Team“, beschreibt Geschäftsführer Christian Otto Grötsch die dotSource-Strategie. Laut Grötsch unterstützt das Unternehmen auch bei der Suche nach einer Wohnung sowie bei Behördengängen und bietet eine flexible Gestaltung der Arbeitszeiten, um bspw. Sprachkurse absolvieren zu können. Alle Informationen inklusive englischer Stellenbeschreibungen und ein zielgerichtetes Personalmarketing, besonders im Bereich Social Media, gehören ebenso zum international aufgestellten Portfolio.

Auch für die Sieger in der Kategorie „Kleine und mittelständische Unternehmen“, die SGHG Ingenieure, ist internationales Wirken und eine internationale Herkunft der Teammitglieder inzwischen normal. Die Vorteile dieser interkulturell gemischten Teams liegen für Geschäftsführer Dr. Holger Keitel klar auf der Hand: „Alle Mitarbeitenden lernen durch den Austausch andere Kulturen kennen und werden offener für Neues. Dieses Kennenlernen der Unterschiede in Arbeits- und Kommunikationskultur befähigt zu mehr Flexibilität in den Handlungsstrategien und bereitet für ein Arbeiten in schnell wechselnden Anforderungen und unsicheren Situationen vor." Laut Keitel sind kleine Unternehmen bei der Integration ausländischer Teammitglieder durch geringere personelle und finanzielle Ressourcen vor besondere Herausforderungen gestellt, die sich aber durch die Kompetenzen vor Ort gut lösen lassen: „Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht, mit zuverlässigen lokalen Partnern zusammenzuarbeiten. So haben wir in Kooperation mit dem WOM-Projekt der FSU Jena – Weltoffen Miteinander Arbeiten – unser Onboarding-Konzept erarbeitet und nutzen auch etablierte Formate wie den Willkommensservice der Jenaer Wirtschaftsförderung.“

„Unser Konzept stellt besonders das soziale gegenseitige Kennenlernen in den Mittelpunkt“, so Keitel. Die „Neuen“ werden dabei von einer Mentorin oder einem Mentoren begleitet, um ein gutes Ankommen im familiären Team zu ermöglichen. Auch bei der Wohnungssuche, beim Kennenlernen der Stadt und bei wichtigen Behördengängen unterstützt die Firma. Nicht zuletzt bietet SGHG Ingenieure internationalen Fachkräften die Möglichkeit, vorab Probe zu arbeiten und so die Firmenstruktur, Arbeitsinhalte und natürlich das Team vor Ort kennenzulernen. „Für ausländische Mitarbeitende ist der Schritt, nach Jena zu kommen, viel größer als bei Menschen aus der Region“, so Keitel. Das Probe-Arbeiten biete die Grundlage für eine richtige Entscheidung für beide Seiten.

Langfristig steht das Thema „Internationalität“ auch bei der Wirtschaftsförderung Jena auf der Agenda. Ramona Scheiding, Bereichsleiterin Fachkräfteservice bei JenaWirtschaft nennt diverse Ziele, die mit der Vergabe des interkulturellen Unternehmenspreises einhergehen: „Die Ergebnisse unserer Fachkräftestudie Jena2030 bestätigen, dass der Fachkräftebedarf der lokalen Wirtschaft nur über exogene Potentiale, also Menschen mit Migrationshintergrund, zu decken sein wird. Dafür muss der Standort Jena attraktiv und weltoffen bleiben und die Unternehmen eine tatsächliche Willkommenskultur etablieren“ so Scheiding. „Wir wollen mit dem i-work Unternehmenspreis sichtbar machen, wie international die Region Jena und die Unternehmen bereits sind. Denen, die sich auch interkulturell vielfältiger aufstellen wollen, können wir zeigen, welche beispielhaften Maßnahmen es schon gibt und wie alle von dieser Öffnung profitieren können.“

 

Folgende Unternehmen hatten sich beworben:

  • Accenture GmbH
  • AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V.
  • dotSource GmbH
  • Hotel an der Therme Bad Sulza
  • Jenoptik AG
  • Salesforce.com Germany GmbH
  • SGHG Ingenieure
  • TAF mobile GmbH
  • TD Software GmbH
  • VACOM Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH
  • ZEUS GmbH, Ausbildungszentrum der HBS Elektrobau Unternehmensgruppe