Info-Veranstaltung von JenaWirtschaft und Stadtwerke Jena Netze zeigt Weg für Energieumstellung auf Wasserstoff in Jena auf
Mehr als 40 interessierte Unternehmer:innen aller Branchen aus Jena und Region informierten sich gestern zur Veranstaltung „Von Erdgas zu Wasserstoff“, wie Unternehmen erfolgreich ihre Energieversorgung klimaneutral umstellen können. Im Mittelpunkt standen die zukünftige Wasserstoffversorgung, Herausforderungen bei der Umstellung und Best Practices von Unternehmen – wie das BMW-Werk in Leipzig – wo Wasserstoff als Energieträger in der Produktion genutzt wird.
Expert:innen der Stadtwerke Jena Netze erläuterten vor Ort, wie und wann die Umstellung des Erdgasnetzes in Jena erfolgt. „Wir arbeiten bereits sehr konkret an der Umstellung unserer Erdgasnetze auf Wasserstoff“, so Kristin Weiß, Geschäftsführerin der Stadtwerke Jena Netze. Die sei insbesondere für Industrie- und Großkunden eine gute Nachricht, die bisher fossiles Erdgas als Prozessgas nutzen und ihre Produktion dekarbonisieren wollen. Bereits ab dem Winter 2028/29 könnte erstmals Wasserstoff zu Großkunden in Jena fließen.
Optimierung der innerbetrieblichen Prozesse notwendig
Zudem erhielten die Teilnehmenden einen umfassenden Überblick über die betrieblichen Prozesse, die beim Wechsel auf Wasserstoff zu berücksichtigen sind. Am Beispiel des BMW-Werks Leipzig erläuterte Projektleiter Dr. Stefan Fenchel, wie dort seit mehreren Jahren die innerbetrieblichen Zulieferwege optimiert wurden. Intralogistik und Betriebsabläufe wurden grundlegend überarbeitet. Als weltweit erstes Automobilwerk setzt BMW vor Ort in der Lackiererei eine neu entwickelte Brennertechnologie ein, bei der neben Erdgas auch grüner Wasserstoff genutzt werden kann.
In Jena sind die Voraussetzungen für leitungsgebundenen Wasserstoff besonders günstig: „Zum einen wird das Wasserstoff-Kernnetz für Deutschland entlang der Autobahn A4 direkt vor den Toren unserer Stadt verlaufen. Zum anderen ist in unserer Netzinfrastruktur der parallele Betrieb von Erdgas- und Wasserstoff möglich, weswegen wir früher als andere Kommunen in die H2-Versorgung einsteigen können“, so Kristin Weiß weiter. Unternehmen können ihre Energieversorgung also Schritt für Schritt transformieren.
Eine stabile, aber auch nachhaltige Energieversorgung bleibt laut Wilfried Röpke, Geschäftsführer von JenaWirtschaft, ein wesentlicher Standortfaktor. „Der Standort Jena muss attraktiv und wettbewerbsfähig bleiben. Dazu gehört beides: eine gesicherte Energieversorgung für die Unternehmen, aber auch das klare Bekenntnis zu Nachhaltigkeit in allen Prozessen. Diese strukturelle Transformation ist die größte Aufgabe der nächsten Jahre und Jahrzehnte.“ JenaWirtschaft nehme dabei die Rolle eines Vermittlers ein, so der JenaWirtschaft-Chef.