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Neue Anlaufstelle am Teichgraben berät Fachkräfte und Unternehmen

Eine neue Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema „Arbeiten und Leben in Jena“ öffnet ab sofort am Teichgraben 5:
Das „Welcome Center Jena“ – eine Initiative der Jenaer Wirtschaftsförderung (JenaWirtschaft) in Kooperation mit dem IQ Netzwerk Thüringen – informiert Fachkräfte aus dem In- und Ausland über die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten in der Lichtstadt, begleitet Zuziehende bei den ersten Schritten vor Ort und berät lokale Unternehmen bei der Rekrutierung ausländischer Mitarbeitender. Die Beratung ist kostenfrei und richtet sich an alle, die Fragen zum Thema „Arbeiten und Leben“ haben oder Unterstützung am neuen Lebensmittelpunkt Jena benötigen. Die Jenaer Einrichtung ist das erste kommunale Welcome Center in Thüringen.

Cornelia Meyerrose und Johanna Scholz vom Team „Fachkräfteservice“ der Jenaer Wirtschaftsförderung beraten bereits seit rund anderthalb Jahren telefonisch oder per Videokonferenz; am Teichgraben 5 startet nun die öffentliche Anlaufstelle. Zusätzlich verstärkt das IQ Netzwerk Thüringen das Team mit Dana Wunderlich und Ev Sauerbrey. Im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ beraten sie interessierte Unternehmen sowie internationale Fachkräfte zu Möglichkeiten der Beschäftigung und des Aufenthalts.

„Wir wissen aus unserer Fachkräftestudie, dass Jena aufgrund des demografischen Wandels vor allem auf internationale Arbeitnehmende angewiesen ist, damit die Unternehmen weiter erfolgreich wirken können“, so JenaWirtschaft-Geschäftsführer Wilfried Röpke. „Im Wettbewerb mit anderen Standorten um die besten Köpfe muss Jena gut aufgestellt sein. Wir unterstützen mit dem neuen Welcome Center die Jenaer Firmen, indem wir interessierte Fachkräfte über die Vielfalt der Unternehmen und Branchen informieren, konkrete Arbeitsangebote über unser JobPortal aufzeigen und Fragen rund um Jobsuche, Bewerbung und Berufsstart beantworten.“

Besonders wenn man aus dem Ausland nach Jena kommt, kann der Start an einem neuen Lebensmittelpunkt herausfordernd sein. Da setzen die Angebote des IQ Netzwerks an, die nicht nur zu aufenthaltsrechtlichen Fragen sondern auch zur Anerkennung der beruflichen Qualifikationen beraten. Steffen Jacobi, Landeskoordinator für das IQ Netzwerk Thüringen, betont: „Durch die fallbezogene Begleitung der Unternehmen wollen wir diese gezielt bei der Einstellung ausländischer Fachkräfte unterstützen. Für viele, vor allem mittelständische Unternehmen, ist dies Neuland. Wir wollen damit die Hürden senken.“

Auch Cornelia Meyerrose vom Welcome Center Jena berät ansässige Unternehmen, zum Beispiel dazu, über welche Wege ausländische Fachkräfte rekrutiert werden können und wie die Integration internationaler Teammitglieder gut gelingen kann: „Besonders zu Beginn ist eine gute Begleitung beispielsweise durch Mentor:innen wichtig, die bei Fragen und Problemen zur Verfügung stehen“, so Cornelia Meyerrose. „Eine gelebte Willkommenskultur im Unternehmen hilft, dass neue Mitarbeitende sich wohlfühlen und dadurch langfristig bleiben.“

Ihre Kollegin Johanna Scholz, die vor allem Fachkräfte berät, ergänzt: „Wichtig ist, dass auch die mitziehenden Angehörigen schnell Anschluss finden und beispielsweise Partner:innen in einer angemessenen Beschäftigung Fuß fassen.“ Eine individuelle Begleitung und Vernetzung sei dabei besonders wichtig. Schließlich bringe jede Person ihren ganz eigenen beruflichen Hintergrund mit, so Johanna Scholz.

Ein wichtiges Angebot, weiß auch Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche: „In der Stadt gibt es umfangreiche Unterstützungsangebote für verschiedene Bedarfe und Zielgruppen. Voneinander zu wissen und Synergieeffekte zu nutzen, ist Basis dafür, Jenas Willkommenskultur nach innen und außen sichtbar zu machen und auch weiter auszubauen. Als Knotenpunkt soll das Welcome Center Jena dabei eine zentrale Rolle übernehmen.“ Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sei bereits gut etabliert, so der OB. Besonders freue sich der Oberbürgermeister über die breite Zustimmung im Stadtrat, die das Projekt bei Beantragung erhalten hatte: die politische Entscheidung für das Welcome Center Jena wurde 2019 ohne eine Gegenstimme oder Enthaltung getroffen. „Wir sind eine weltoffene, bunte Stadt, in der sich alle Menschen wohlfühlen sollen, und diesen Anspruch müssen wir aktiv gestalten“, so Nietzsche. Mit dem Welcome Center Jena sei für dieses Ziel ein weiterer wichtiger Baustein gesetzt worden.